Ich bin Krankenschwester im Neuöttinger Krankenhaus. Vor20 Jahren hatte ich mit der Wunderbaren Medaille ein Erlebnis, das ich heute gern berichten will.
Von der Orthopädie wurde ein 70-jähriger Mann zu uns auf die Innere Abteilung verlegt. Dieser Patient war nicht mehr gehfähig und total abgemagert. Man vermutete Leberkrebs.
Die Diagnose war trotz allem unklar, weil er so unerträgliche Schmerzen im Bein hatte. Im Gesicht wurde er bereits völlig gelb. Weil ich glaubte, es ginge ans Sterben, holte ich mir die Einwilligung des Patienten, um den Seelsorger wegen der Sterbesakramente zu rufen. Als ich dann diesen Schwerkranken in seiner Einsamkeit und seinen Schmerzen sah, dachte ich: „Du musst ihm eine Wunderbare Medaille geben.“ Zum Sterben muss ihm die Mutter Gottes beistehen.
Er nahm sie dankbar an. Ich sagte ihm noch, was er beten solle. Er weinte und sagte, er werde schon die Gebete hinbrin-gen! Als ich am nächsten Morgen wieder auf die Station kam, las ich – wie üblich – zuerst in den Berichtsheften. Wie war ich erstaunt, keinen Eintrag über „schmerzstillende Spritzen“ zu finden. Einen Moment lang war ich erschüttert, weil ich in Gedanken schon weiter voraus dachte. Was war mit meinem Patienten geschehen? Schnell ging ich auf das Zimmer 167. Welche Freude! Das Unglaubliche war geschehen! Der zum Sterben bereite, abgemagerte 70-jährige Patient rief mir lachend zu: „Schwester, sie hat mir geholfen, ich habe keinen Schmerz mehr, seit Sie mir gestern Abend die Medaille gegeben haben!“ Der Internist konnte diesen Wandel nicht begreifen. Nach acht Tagen wurde unser Patient entlassen.
Wenig später kam ich mit dem Internisten wegen des Falles unseres „Wunders“ ins Gespräch. Er sagte ganz offen, dass ihm dieser Fall unerklärlich wäre. Nachdem ich wusste, dass er und seine Frau sonntags in die Basilika zur heiligen Kommunion gehen, konnte ich ihm auch erzählen, dass ich dem Patienten eine „Wunderbare Medaille“ gegeben hatte. Er hörte sehr nachdenklich zu.
Drei Jahre später bekam dieser Arzt seinen ehemaligen Patienten, an Tuberkulose erkrankt, noch einmal auf seine Station – zum Sterben. Gott und Maria sei Preis und Ehr!
Sr. M. Fl., Neuötting
Quelle: Erlebnisse mit der Wunderbaren Medaille, Heft 20, S. 14f
Bild: Symbolbild